
Entspannungsgedanken
Im Dezember hatte ich fast drei Wochen Pause. Ich bin also die letzte, die sich beschweren darf, wenn es um Entspannung geht. Doch jetzt haben wir Mitte Januar, und Weihnachten kommt mir unendlich weit entfernt vor. Der Alltag ist wieder da und mit ihm die Hoffnung einen gesunden Rhythmus zu entwickeln. Fleißig zu sein, aber nicht hektisch möglichst alles möglichst perfekt zu erledigen. Zu entspannen, aber dabei nicht zu versumpfen.
Letzte Woche fühlte ich mich, als würde ich wie ein ertrinkender im Aufgabenmeer auf den rettenden Sabbatstrand zupaddeln. Als ich endlich festen Grund unter den Füßen hatte, lag ich wie ein geprellter Frosch auf meiner Couch. Und wusste weder etwas mit mir, noch mit den 24 Stunden Freiraum anzufangen. Das gemeine ist: ungefüllter Raum füllt sich meist sehr schnell von alleine. Da macht man schnell noch die Wäsche, fährt schnell noch das Paket zur Post, kocht schnell noch für die nächsten Tage vor, usw. Und am Ende sind zwar die Aufgaben, die bei mir sonst gerne hinten runter fallen, erledigt. Aber ich bin eben auch erledigt und kein bisschen erholt.
Aber wie erholt man? Ich habe ein bisschen nachgedacht und Freundinnen gefragt, was man tun könnte, an einem freien Tag.
Manche Sachen, die es auf meine Liste geschafft haben, sind widersprüchlich. Aber nicht jede Woche geht es mir gleich. Manchmal werden Dinge, die mich entspannen plötzlich zu Dingen, die mir Kraft rauben.
Ein paar Ideen, wie man Freiräume füllen kann:
- Ausschlafen
- Meinen kleinen Rucksack packen und auf Expedition gehen. Direkt vor der Haustür beginnen und schauen, wie weit ich komme. Und am Abend mit der Bahn zurückfahren oder mich abholen lassen.
- Den Bäcker überfallen und mir das schönste Gebäckstück raussuchen. Am Sabbat haben Gebäckstücke nämlich keine Kalorien (glaube ich).
- Eine Deckenburg bauen und lesen oder einen Film schauen.
- Im Bett bleiben und Hörbuch hören.
- Eine kleine Shoppingtour durch die örtliche Drogerie machen und mich hinterher mit der Beute von Kopf bis Fuß durchpflegen.
- Freunde besuchen.
- In meine Malbibel malen.
- Keine Freunde besuchen sondern Einsiedler sein. Handy aus, Telefon ausstecken und Türklingel auf lautlos.
- Mir einmal hemmungslos auf Youtube oder Netflix die Zügel schießen lassen.
- Mein Zimmer neu dekorieren.
2 Comments
Julia
Hallo!
Ich wollte dir einfach mal Danke sagen!
Für deine geschriebenen Worte! Wie du
deine Gefühle und Gedanken zu Papier
bringst finde ich einfach großartig! Du hast
da definitiv eine Begabung! Und Danke, dass
du so ehrlich schreibst und uns Leser somit
tief blicken lässt! Mach bitte weiter so!
Liebe Grüße Judith
Tine
Danke liebe Judith für die lieben Worte und die Motivation. Die kam genau zum richtigen Zeitpunkt. Danke!
Ein ganz lieber Gruß
Tine