Gesegnet
Auch hier in Baden Württemberg neigen sich die großen Ferien nun dem Ende entgegen. Manche der Freunde sind noch unterwegs, die meisten sind aber wieder zu Hause eingetrudelt und bereiten sich auf den Schulstart vor. Mit gemischten Gefühlen. Man weiß nicht recht was kommt.
Und auch ich merke, dass ich gestresster werde, obwohl noch gar nichts los ist. Aber in meinem Kopf drehen sich die Gedanken plötzlich wieder um Hygienekonzepte, um Entscheidungen die getroffen und vertreten werden müssen, obwohl ich doch nach wie vor keine Ahnung von Viren habe – trotz all der gehörten Podcasts und der gelesenen Artikel darüber.
Heute schiebe ich diesem inneren Karussell einen Riegel vor. Heute fährt dieses Fahrgeschäft nicht. Heute lacht draußen die Sonne. Und mir fallen die ganzen kleinen und großen Sachen ein, für die ich zutiefst dankbar bin. Alltagssachen. Dinge, deren Wert man prinzipiell kennt, aber oft übersieht, weil sie zum Alltag gehören. Heute will ich genauer hinschauen. Morgen kann ich wieder Karussell fahren.
- Der Sonnenaufgang hinter den Hügeln des Remstals.
- Meine Wohnung. Mein kleines Nest, hoch oben im Hochhaus, wo ich mich sicher und geborgen fühle.
- Die wunderbaren Menschen um mich herum.
- Psalm 19 (ich lese den so gerne)
- Das frische Obst und Gemüse in meinem Lieblingssupermarkt.
- Bücher und Geschichten, die neue Welten öffnen.
- Meine Beine, die mich treu durch diese Welt tragen.
- Die Gemeinde, die sich nach der Sommerpause nun endlich wieder trifft.
- Das kleine neurotische Kaninchen, das bei mir wohnt.
Je länger ich hinschaue, desto mehr fällt mir auf.
Gesegnet.