Gott in der Gegenwart hilft gegen Zukunftsangst
In unserer Gemeinde versenden wir einmal in der Woche eine Mail mit allen wichtigen Informationen rund um die Gemeinde und was gerade so los ist. Und da solche Mails gerne mal rein organisatorisch sind, haben wir uns angewöhnt an den Anfang der Mail einen kleinen geistlichen Impuls zu setzen. Einfach, damit der Fokus stimmt. Diesen Impuls schreiben abwechselnd verschiedene Leute. Vorletzte Woche war mein Mann dran. Und weil mir sein Input so gut getan hat und auch von anderer Seite dieses Signal kam, habe ich den Gatten gefragt, ob ich den Input auch euch zeigen darf.
Ich darf. Viel Segen damit!
Da wurde dem Hause David angesagt: Die Aramäer haben sich gelagert in Ephraim. Da bebte ihm [König Ahas] das Herz und das Herz seines Volks, wie die Bäume im Walde beben vom Winde. Aber der HERR sprach zu Jesaja: Geh hinaus, Ahas entgegen, du und dein Sohn Schear-Jaschub, an das Ende der Wasserleitung des oberen Teiches, an der Straße beim Acker des Walkers, und sprich zu ihm: Hüte dich und bleibe still; fürchte dich nicht, und dein Herz sei unverzagt vor diesen beiden Brandscheiten, die nur noch rauchen, dem glühenden Zorn Rezins und der Aramäer und des Sohnes Remaljas. Jesaja 7, 2-4
Es ist wahr: Wir können an Übermorgen so wenig verändern wie an Vorgestern. Alles was uns zur Verfügung steht, ist das Hier und Jetzt, der heutige Tag und die heutige Kraft. An unseren Befürchtungen wird sich dadurch von uns selbst aus wenig ändern, denn unser Sorgenkarusell ist sehr wohl in der Lage uns die düstere Zukunft auszumalen.
Jesus spricht diesen Umstand auch im 21. Kapitel des Lukas Evangeliums an, indem er diese Neigung des Menschen als ein Teil des göttlichen Endgerichts beschreibt, wenn er über die letzte Generation dort sagt „die Menschen werden vergehen vor Furcht und in Erwartung der Dinge, die kommen sollen“. Sie werden vergehen vor Furcht, nicht weil die Dinge da sind. Sondern in Erwartung von Dingen.
Ein Glück, dass uns als den Kindern Gottes da ein anderes Los bestimmt ist. Bereits dem König Ahas lässt Gott durch Jesaja angesichts von drohendem Unheil sagen: „Hüte dich, sei still, dein Herz sei unverzagt.“ Fürchte dich nicht – kein Wunder dass Gott uns das so unzählig viele Male in seinem Wort zusprechen muss. Aber das ist oft leichter gesagt, als getan, mit unserem Horizont der das Morgen nicht durchdringen kann.
Schritte im Glauben ähneln da in mancher Hinsicht der Verhaltenstherapie. Kürzlich habe ich einen interessanten Vortrag zum Thema Verhaltenstherapie zum Abbau von Zwangsstörungen und Phobien angehört. Zentrale Aussage darin war, dass man in der Therapie schrittweise die Annäherung an das Objekt trainiert, um so einen Umgang damit zu erlernen, der das Leben nicht länger einschränkt. Die meisten Menschen würden zwar meinen, dass man mit der Therapie erlernt, sich an den Angstreiz zu gewöhnen, so dass es einem nach erfolgter Behandlung einfach nichts mehr ausmacht und die Angst davor verschwunden ist. Das sei aber eher selten der Fall. In der Regel trainiert man nicht die Angst weg, sondern den Mut und das Selbstvertrauen hin, um der Anforderung zu begegnen. Die Patienten stehen die angsterfüllten Situationen dann durch und erhalten wieder Kontrolle über ihr Leben, nicht weil sie sich nicht mehr fürchten. Sondern weil sie gelernt haben, dass sie über die Möglichkeiten und Kräfte verfügen, um diese schlimme Situation durchzustehen. Mit den Schritten im Glauben ist es in unserem Leben vielleicht oft ganz genauso.
Vielleicht kommen in unserem irdischen Leben nie an den Punkt wo Gott uns alle Angst wegnimmt. Aber Stück für Stück können wir an seiner Hand Erfahrungen machen, die uns zu gegebener Stunde sagen: Ich habs mit Jesus gestern geschafft – dann schaff ich es auch morgen.
One Comment
Petra Mai
Vielen lieben Dank für diesen Input, der mich gerade sehr ermutigt hat! Die Sorgen um die zu groß scheinende To-Do-Liste hat mir ausnahmsweise sogar den Schlaf geraubt. Jetzt fühle ich Gottes Hand auf meiner Schulter.