Im Hier und Jetzt
Gerade bläst bei uns häufiger der Wind recht stark. Nicht mehr so beißend kalt, wie noch vor ein paar Wochen, aber doch noch so frisch, dass ich den Kopf tiefer in den Jackenkragen ziehe. Die Nase bleibt trotzdem draußen.
Ich mag diesen frischen Wind. Ich mag es, wenn er mir an den Haaren zieht, ich mich dagegen stemmen muss oder von ihm angeschoben werde. Ich mag die Frische. Und ich mag das Gefühl, das es in mir auslöst.
Es fühlt sich nach zu Hause an. Nach Spaziergängen mit meinen Eltern mit dem Versprechen von heißem Kakao und Keksen, sobald wir zurück am Küchentisch sind. Es fühlt sich nach Nordseeurlaub an, nach Sand auf der Haut und Salz in den Haaren. Nach Kaminfeuer und dicken Büchern. Es fühlt sich nach Pause machen an. Pause vom Alltag. Pause von Verantwortung oder Sorgen.
Natürlich dauert es nicht lange bis sich die Gedanken spöttisch einschalten. Ich bin weder im sorglosen Urlaub noch bin ich ein Kind, dass unschuldig glaubt, die Eltern hätten schon alles im Griff. Ich bin auf einem kurzen Spaziergang, spüre meine entzündete Sehne im Fuß, rieche den Hauch von Kuhmist statt Salzwasser. Doch genauso schnell wie der Gedanke gekommen ist, schiebe ich ihn auch wieder zur Seite. Darin bin ich gut geworden.
Jetzt und hier gehe ich spazieren. Jetzt und hier habe ich Pause. Jetzt und hier kann ich mit meinem Jesus reden, der genau in diesem Jetzt und Hier bei mir ist.
Jesus hat gesagt, dass wir uns nicht um das Morgen sorgen sollen. Der morgige Tag sorgt für sich selbst. Ich muss mich nur um das Jetzt kümmern.
„Herr, du weißt, dass mich diese Situation, das Ungewisse, die Sorge um deine Gemeinde belastet. Ich kann nichts von all dem ändern. Aber du kannst es in deinen Händen halten und aufpassen. Ich gebe es an dich ab.“
„Und…Herr…Sprich du doch zu mir, wenn ich im Hier und Jetzt etwas für dich und mit dir tun kann. Dann möchte ich für dich gerne mein Bestes geben.“
Und dann genieße ich den Wind. Der plötzlich gar nicht mehr so sehr nach Kuh, sondern nach Hafen und Fischen riecht. Ich bin verzaubert.
Es ist der Müll der Nachbarn.
Egal. Man nimmt was man kriegt.
2 Comments
Rahel
Liebe Tine,
ich lese bei dir schon lange still mit.
Oft hast du mich schmunzeln, (mit)fühlen, dich so gut verstehen lassen, .. wieder behutsam näher an Jesus‘ Herz geschubst.
Du bist Sein Geschenk!
Danke für Tine Abba – Vater <3
Ihr habt sie wirklich sehr gut gemacht.
Sie ist eure Freude 🙂
Das empfinde ich gerade.
Danke Jesus,
dass du Tine, ihren Mann, ihre Liebsten, ihre Gemeinde segnest.
Danke Jesus für die Jesus Freaks!
Shalom und ganz ganz doll viel Segenherzregen.
R.
Tine
Oh danke liebe Rahel! Hab vielen lieben Dank. Das tut so unendlich gut.