alltägliches

Kaltes Wetter Notprogramm

Es ist fast November. Heute, während eines Telefonats ist es mir plötzlich aufgefallen. Ich meine – nicht, dass ich nicht täglich das Datum auf irgendwelchen Blättern oder Formlaren vermerken würde. Aber irgendwie es mir trotzdem durchgerutscht. In Gedanken war ich bei Ende September.

Der Herbst hat gehalten was er versprochen hat. Er wurde kühler, aber war trotzdem warm. Nass, aber immer noch sonnig. Und die letzten Tage haben in allen Farben geleuchtet. Heute ist es draußen grau, fast so, als wolle der Oktober dem November eine Brücke bauen. Ich erlebe all das fast ausschließlich durch mein Fenster schauend – das ich mal wieder putzen sollte.
Aufgaben fesseln mich an den Schreibtisch. Eigentlich bin ich ganz gerne hier. Aber seit ein paar Tagen hat mich die Sehnsucht überfallen. Die Sehnsucht einfach den Rucksack zu packen und für ein paar Tage in die Wälder zu verschwinden. Mein Zeitplan lässt es nicht zu und wird es auch die nächsten Wochen nicht zulassen. Das wusste ich vorher, immerhin habe ich mich für jede einzelne Aufgabe entschieden, die im Posteingangskörbchen liegt. Aber nun fällt es mir eben doch nicht leicht in meinem Alltag festzustecken und nicht ausbrechen zu können. Der letzte Ausbruch scheint so furchtbar lange her.

Und deswegen habe ich mich nun entschieden, die Zeit, die für den Blogartikel reserviert ist, für meine diesjährige ‚Bucketlist‘ zu verwenden. Meine Kalt-Wetter-Liste. Dinge, die ich tun kann, auch wenn mich mein Alltag nicht loslässt. Kleine Sternenmomente, ohne dafür den großen Ausbruch zu brauchen. Gerade hab ich das so bitter nötig.

Daher: Kaffee gekocht, auf den roten Sessel im Arbeitszimmer gekuschelt und ein bisschen vor mich hingeträumt, bis das Lächeln und die Vorfreude zurück sind.

  • Zimtschnecken backen. Und zwar diese riesigen unvernünftig großen.
  • Einen Vormittag frei nehmen und in den Wald gehen. Heißen Tee nicht vergessen!
  • Abends Kerzen anzünden. (Ja, auch dann, wenn ich eigentlich lieber gleich auf die Couch will.)
  • Eine Liste mit all meinen Lieben machen und danke sagen, für diese wunderbaren Menschen in meinem Leben.
  • Mich bei jemandem einladen, der einen Kamin hat.
  • Kürbissuppe essen.
  • Einen ’stillen Nachmittag‘ mit Jesus planen und machen.
  • Abends spazieren gehen und mir Geschichten zu den beleuchteten Fenstern ausdenken.
  • Die Schublade mit den Schals sortieren und alle Probe tragen.
  • Hörbücher hören und malen.
  • Sanddornsaft kaufen und dann ‚heißen Sanddorn‘ trinken. Fast wie an der Nordsee.
  • Einen Abend mit ganz viel Lobpreis und Gebet und Lachen organisieren.
  • Einen Bis-zum-Advent-Kalender besorgen.
  • Alle Karten und Mails, die ich bekommen habe und die mir persönlich etwas bedeuten zusammensammeln und zu einem kleinen Heft binden.

4 Comments

  • Bettina

    Liebe Tine, jetzt fahre ich extra mal den PC hoch, weil ich vom IPad aus die Kommentare nicht zuverlässig losschicken kann.
    Also es bewegen sich einige Kommentare von mir in den Tiefen des Netzes…
    Deshalb hier mal ein “ Insgesamt Kommentar“: Danke, dass du schreibst. Danke für Esther, Listen, Gedanken und Erzählungen! Du hast eine Art zu schreiben, dass man sich gut mitgenommen fühlt und selber irgendwo eingekuschelt sitzt und Pläne schmiedet!
    Mach weiter so!
    Liebe Grüße von Bettina

    • Tine

      Ach Bettina, du hast mir die Woche gerettet. Der Kommentar kommt ausgedruckt mit in das Karten-Buch. Danke!! Und du musstest extra den PC hochfahren! Wie blöd, dass das mit den Kommentaren oft nicht klappt. Das habe ich auch schon von anderer Seite gehört. Ärgerlich. Danke, dass du den hier losgeschickt hast. Ich freu mich riesig.

    • Tine

      Danke liebe Ellen. Du hast neulich schon so einen wunderschönen Kommentar geschrieben, der mich so sehr gefreut hat. Hab vielen lieben Dank!!
      Auch dir ein tolles Wochenende.
      Tine

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